Eva Maurerbaur teilt einen Erfahrungsbericht aus dem Coaching und inspiriert, über das Selbstverständnis von Führung nachzudenken.
Wofür stehen Sie als Führungskraft? Welche Haltung nehmen Sie ein? Innere Klarheit über das individuelle Führungsverständnis bildet die Basis, um wirksam und erfüllt zu führen.
Maria, eine erfahrene Führungskraft, steht vor einer beunruhi- genden Herausforderung: Ein bedeutender Kunde kündigt überraschend die Zusammenarbeit zum Jahresende. In einem Teammeeting teilt Maria die brisante Neuigkeit in voller Transparenz mit ihrem Team. Ihre tiefe Überzeugung von Offenheit und Verantwortlichkeit jedes/r Einzelnen, veranlasst sie über die Situation zu sprechen, ohne Filter. Obwohl die Situation im Team zu Unsicherheit führen kann und auch ein schwieriges Licht auf sie wirft, sieht sie es als ihre Verantwortung, die Mitarbeitenden in diesen heiklen Prozess einzubeziehen.
Marias Führungsverständnis – ein Beispiel
In ihrer Führungsrolle versteht sie sich als Ermöglicherin. Als Führungskraft will sie den Rahmen gestalten und Mitarbeitende unterstützen, sich in diesem wirksam, kompetenz- und potenzialorientiert einzubringen. Ihre Vision: ein rollenbasiertes und selbstverantwortlich agierendes Team. Ihre persönlichen Führungswerte: gemeinsam getragene Verantwortung, Vertrauen und Transparenz. Ihr Selbstverständnis lebt sie aus tiefster Überzeugung. Täglich. Auch in schwierigen Situationen.
Dieses Beispiel visualisiert kein idealtypisches Vorgehen. Vielmehr zeigt es die Bedeutung und Wirkung von innerer Führungsklarheit.
Klarheit als Stütze und Wegweiser
Das Verkörpern grundlegender Haltungen, Werte und Prinzipien strahlt Stabilität aus. Insbesondere in komplexen und mehrdeutigen Situationen erfahren Mitarbeitende Halt und Orientierung, es erleichtert Entscheidungen zu treffen und Handlungen zu begründen. Es ermöglicht flexibel und anpassungsfähig zu bleiben, ohne als willkürlich wahrgenommen zu werden. Das nährt letztlich Vertrauen.
Durch aktives Auseinandersetzen mit dem Führungsverständnis gewinnen Führungskräfte nicht nur innere Klarheit, sondern fördern auch eine authentische und kraftvolle Wahrnehmung. Die bewusste Klärung macht Führungskräfte resilienter und wirkungsvoller. Sie verleiht Führung eine starke Identität und Bedeutung.
Marias Resümee – eine Inspiration
Während dieses Prozesses erlebte Maria eine emotionale Achter- bahnfahrt. Ihre innere Klarheit erwies sich als Stütze. Die Herausforderungen wandelten sich in Gelegenheiten für authentische Führung und Stärkung der Teamzusammengehörigkeit. Der Kunde wurde verloren, die Teamvision belebt: Die selbstorganisierenden Kräfte wurden gestärkt und durch die gemeinsam getragene Verantwortung ein völlig neuer Markt erschlossen. Ohne innere Klarheit wäre dies so vermutlich nicht möglich gewesen.
Und: Welche Haltungen, Werte, Prinzipien leiten Sie in Ihrem Führungshandeln – wirklich?